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Navy Blend, Navy Cut oder was?
#1 Navy Blend, Navy Cut oder was?
Ich habe mich schon öfters gefragt, was denn nun eigentlich genau einen Navy Blend oder Navy Cut definiert. Die verschiedenen Tabakhersteller haben offensichtlich ihre eigenen Vorstellungen bzw. nutzen das Wort "Navy" eigentlich für irgendwas, vermutlich rein aus Marketinggründen.
Nach meinen Recherchen trug es sich so zu, dass in kolonialen Zeiten die Seemänner Tabakblätter zu Strängen oder Seilen drehten und diese dann in Rum einlegten oder aber zumindest damit befeuchteten.
Um sich eine Pfeife zu stopfen, musste man sich von diesem Strang etwas abschneiden, was entsprechend dann die Form von Coins hatte.
Demnach müsste der einzig wahre Navy Cut der sein, wenn Tabake in Medallions, Coins oder Curlies angeboten werden.
"Navy" könnte entsprechend auch dann Anwendung finden, wenn ein Tabak (natürlich bevorzugt als Strang) mit Rum oder Molasse behandelt und gereift wurde.
Alles andere ist Humbug und hat mit Navy nix zu tun 😁
https://karve.wordpress.com/2020/07/18/out-pipe-and-navy-cut/
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Navy_cut_tobacco
#2 RE: Navy Blend, Navy Cut oder was?
Zitat von Rainerspfeifenstube im Beitrag #2
Navy Cut klingt nach Seefahrt das verkauft sich gut.
Ja.. denke auch mal an den Navigator. Der soll ein Rum-Topping immerhin haben 😉 Ebenso der Sextant - bei beiden schmeckte ich allerdings nichts davon.
Der beste, weil rumlastigste (und wohlschmeckendste) Navy Blend, war für mich bislang der Blockade Runner von C & D.
Also nach meinem Wissensstand ist die Bezeichnung Navy eigentlich nur für Flake oder Curly richtig.
Flake entstand, da man um Platz zu sparen, den Tabak gepressst hat und so mehr Laden konnte. Curleys bzw Strang Tabake entstanden durch die Zubuße an Tabak die jeder Seemann als Anteil der Ladung bekam. Da es keine versperrbaren Aufbewahrungsorte auf einem Segelschiff gab (jedenfalls nicht für die normalen Seeleute) drehten die ihren Tabak in Stränge die sie um den Leib gewickelt hatten. In beiden Fällen begann durch die Wärme und Feuchtigkeit der Tabak zu fermentieren.
Neben der Platzersparnis ist der gepresste bzw. gesponnene Tabak wesentlich länger haltbar und behält seine Feuchtigkeit länger
https://de.wikipedia.org/wiki/Tabakpfeife#Flake
https://www.cigarworld.de/pfeifenlexikon...-fuer-anfaenger
schönen Tag
Günther
Lieber @gobo38
Könntest du uns das bitte bildlich veranschaulichen, wie das mit den um den Leib gewickelten, stets fermentierenden Strängen aussah?
Ich fühle mich ja jetzt als so etwas wie ein Wiedererfinder des "Navy Flakes":
3. Jahr | 7. Monat: Huber Golden Flake (10)
Lieben Gruß
Sebastian
Mein Bester @Sebastian
Gerne doch. Es gibt leider sehr wenig Quellen über den Ursprung von Strangtabak.
Man darf sich vorstellen dass die Seeleute in den Anfängen des Tabakhandels eher den Tabak als Kautabak nutzten als für die Pfeife.
Diese Praktik hatten sie von den amerikanischen Ureinwohnern übernommen die Tabak mit kalk vermischten und diesen dann in der Unterlippe applizierten um das Hungergefühl auf längeren Touren zu unterdrücken.
Die Tabakstränge der Seeleute wurden, soweit bekannt, in Leinen gewickelt (ähnlich einer Tabak Karotte) und wie ein Gürtel getragen.
1519 kam der Tabak nach Europa, erst 1566 nach Deutschland. erst 20 Jahre später, also 1586 wurden in Plymouth die ersten Pfeife rauchenden Seemänner gesichtet
1657 wurde jedenfalls in Hanau die erste Tabakspinner Innung gegründet. Damit wurde Strangtabak zu der am meisten verwendeten Handelsform
http://www.tabakanbau.de/pub/newsletter20-040926.pdf
https://www.puba.de/geschichte-des-pfeiferauchens.html
schönen Tag
Günther
P.S. Ich erhebe keinesfalls den Anspruch auf Richtigkeit dieser Aussagen. Sie stellen nur meinen momentanen Wissensstand dar.
Och ja, das behalte ich im Hinterkopf, nächstes Jahr will ich ja mal anfangen eigenen Tabak anzubauen und zu verarbeiten. Dann kann ich ja Fotos machen.
Wenn Dich dann mein Luxus Körper anspringt bin ich auf jeden Fall nicht für etwagie Herz oder Augenprobleme haftbar zu machen
schönen Tag
Günther
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