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Burley
Ich bin mal so frei und führe meine ergänzende Recherche mit meinem Lieblingstabak fort.. In den kommenden Wochen werde ich aber zu allen Varietäten weiterführende Infos sammeln! Jeder ist herzlich eingeladen eigene Infos und Erfahrungen zu teilen! :-)
Der Burley
Vorwort
Der Burley Tabak wird leider heutzutage hauptsächlich als Zigarettentabak "missbraucht", besonders hier in Deutschland sind reinrassige oder Blends mit hohem Burley-Anteil eher rar gesät. Unsere Pfeifenbrüder in den Staaten haben da ein bisschen mehr Liebe für das feine Kraut über.
Leckere Burley Blends hierzulande, die mir jetzt spontan einfallen: Solani's Aged Burley Flake, TAK Burley Crumble & Burley´s Best Friend, HU Makhuwa & Nashville County, Falkums Tullagreme No. 12 (wo ich mir sehr sicher bin, dass es der Aged Burley Flake mit anderer Saucierung ist)[/b]
Herkunft, Anbau & Ernte
Man spricht den Ursprung des weißen Burley-Krauts ("White Burley") George Webb und Joseph Fore zu, die 1864 auf einer Farm des "Captain Frederick Kautz" in Ohio mit einem Samen aus Bracken County in Kentucky Tabak anbauten. Schnell merkten sie, dass es sich um einen anderen Tabak als den üblichen Virginia handelt! Von weiß bis gelb in der Farbe und er wurde anders getrocknet - aber dennoch "air-cured", sprich "luftgetrocknet". Bis 1866 wurden bereits 20.000 Pfund des leckeren Burley-Krauts geerntet und für 58$ pro Pfund verkauft - kein schlechtes Geschäft! Auf dem Bild rechts seht ihr die Farm, wo damals der erste Burley angebaut wurde.
Übrigens: Unsere US-Freunde schreiben "Burley" klein! Genauso wie "Perique" oder "Latakia"! Wieso? Das konnte ich leider nicht herausfinden, vielleicht wisst ihr ja mehr? ;-)
Field_of_burley.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
(Ein Feld voll Burleytabak in Lexington, Kentucky aus dem Jahre 1940; in dem Schuppen im Hintergrund wird der Tabak getrocknet!)
1920px-George_W._Barkley_Farm_fields.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
(Die Farm von Captain Frederick Kautz, auf der Webb und Fore damals die Burley-Samen bekommen hatten)
(Wikimedia Commons)
Angebaut wird er heutzutage nicht nur in Kentucky (z.B. Tennessee), sondern auch in Indiana, North Carolina, Missouri, Ohio, Virginia, Maryland, Pennsylvania und West Virginia. Aber auch Brasilien, Malawi und Brasilien bauen heutzutage Burley an!
Der Anbau beginnt von März bis April indem die Samen in einem Polystrolgefäß mit sterilisiertem Wasser "geflutet" werden. Im Mai werden die Pflanzen dann aufs Feld gebracht. Die Farmer haben mit einigen Schädlingen und Schimmel zu kämpfen, Burley anbauen ist kein Zuckerschlecken! Apropos Zucker.. davon hat er Burley außerordentlich wenig, was ihm seinen herben, würzigen Geschmack verleiht und ihn signifikant vom Virginiatabak unterscheidet! Nach 60 Tagen wird der "Kopf" der Blüte abgeschnitten und die Pflanze so behandelt, dass es die Pflanze in die Höhe und nicht in die Breit wächst - das regt auch das Wachstum der Pflanze an! Etwa vier Wochen später wird der Tabak wird der Tabak geerntet.
Die Ernte von Burleytabak im Jahre 1940
Anschließend wird der Tabak in solchen Schuppen, wie oben auf dem Bild zu sehen, für acht und mehr Wochen zum "air-curing", also dem Luftrocknen aufgehangen. In dieser Zeit färbt sich der Tabak von grün, zu gelb und letztendlich braun. Nach der Trocknung werden die Blätter entstielt und nach Qualität sortiert, bevor sie an die Produzenten von Zigaretten, Pfeifentabak, aber auch Kautabak verkauft werden.
Und damit sind wir auch bei der...
Verwendung
Der Löwenanteil des Burleytabaks wird wie bereits angesprochen für Glimmstängel vergeudet, äääh, verwendet, aber auch für Kautabak - und eben unseren geliebten Pfeifentabak! Wegen seines nussigen und schokoladigen, aber auch herb-würzigen Geschmacks schätzen ihn seine Anhänger. Durch den niedrigen Zuckergehalt wird er oft "gecased" also etwas "nachgezuckert".
Übrigens: "Echter" Perique wird auch aus Burleytabak hergestellt! Zu der Herstellung vom leckeren Perique kommen wir aber noch später in einem anderen Thema! ;-)
Sorten
Zum einen gibt es den "White Burley", der seinen Namen von weiß-gelben Blättern bekommt, aber auch den"Red Burley", der rötlich-braune Blätter hat. Der weiße Burley ist relativ geschmacksneutral im Vergleich zum roten, ist aber gerne für seine starke Rauchentwicklung und den schön dichten Qualm genutzt. Der weiße Burley ist häufiger genutzt als der rote, eine Quelle schreibt gar, dass es roten Burley gar nicht mehr gibt! Ob das stimmt weiß ich leider nicht, denn ich meine schon Blends in der Hand und Pfeife gehabt zu haben, wo von "rotem Burley" die Rede ist.
Sein "Verwandter", der "Kentucky" Tabak ist eine weitere Art von Burley, die oft feuergetrocknet ("dark-fired") wird und für seinen holzigen, rauchigen Geschmack geschätzt wird.
Weitere interessante Links zum Thema Burley:
- Digital Heritage on "Burley Tobacco" (über den Anbau, Geschichte und Verwendung von Burley Tabaken)
-
Weitere Infos und/oder Links von euch sind gerne gesehen! :-)
Videos zum Thema Burley:
Rauchige Grüße,
Deniz mit C&D's Cavendish Cut Burley in der Aldo Morelli 781 sandblasted
Super, @Deniz , vielen Dank!
Burley ist auch der stärkste Tabak, den es gibt. Hatte ich grad gestern noch mit Sven, dieses Thema.
Im Englischen wird - von wenigen Ausnahmen abgesehen - immer klein geschrieben, daher auch die Tabaksorten. Nur am Satzanfang, Eigennamen, Himmelsrichtungen, Titel usw. schreibt man auch im Englischen groß.
Zitat von Jean im Beitrag #3
Super, @Deniz , vielen Dank!
Im Englischen wird - von wenigen Ausnahmen abgesehen - immer klein geschrieben, daher auch die Tabaksorten. Nur am Satzanfang, Eigennamen, Himmelsrichtungen, Titel usw. schreibt man auch im Englischen groß.
Und eben das wundert mich ja so... manche Tabaksorten sind wohl Eigennamen, andere nicht... merkwürdig! Virginiatabak ist ein Eigenname, Burley nicht... glaube Perique ist auch ein Eigenname, Latakia aber nicht... - die Spinnen, die
Zitat von Jean im Beitrag #5
"Virginia" ist tatsächlich auch ein weiblicher Vorname, somit hat sich der Schreiber sicher vertan.
"Perique" ist die englische Form vom türkischen "Deniz", wenn ich das richtig erinnere..
Knapp daneben!
Zitat
perique
[puh-reek]
Spell Syllables
Word Origin
noun
1.
a strong, rich-flavored tobacco produced in Louisiana, usually blended with other tobaccos.
Origin of perique Expand
1880-18851880-85, Americanism; allegedly after Périque, nickname of Pierre Chenet, Louisiana grower who first developed it
"[puh-reek]"
"puh.. das reekt hier aber"daher kommt der Name bestimmt
"Deniz" steht für "das Meer" ;-)
#9 RE: Burley
Hey @Deniz
Merci für deine ganzen Tabakwissen-Posts.
Zum Red Burley: Cornell & Diehl schreiben zu ihren, von Dir geliebten, Burley Flakes neben "White Burley" auch von "Dark Burleys". Ist das vielleicht der mysteriöse Red Burley?
LG
Hannes
das weiß ich tatsächlich nicht, aber ne gute Frage! Habe mich auch gefragt, wo genau der Unterschied bei "dark Burleys" und "white Burleys" ist.
Ich glaube eben "normaler", BRAUNER (dark) Burley und der "White Burley" (die Blätter sind da leicht weißlich wenn ich mich grad richtig erinnere, daher der Name, der Tabak selbst ist auch so Kastanienbraun.
Aber ich schicke C&D mal ne Mail und frage, ob "dark und white Burley" wirklich 2 verschiedene Tabaksorten sind, oder ob sie beide aus einem Samen kommen und der "dark Burley" vielleicht nur ein anders getrockneter oder verarbeiteter white Burley ist?
Werde euch auch bescheid geben, wenn ich Antwort haben, danke auch fürs Lob Hannes, freut mich, dass ihr es auch interessant findet! :-)
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